Die HSV-Radsportgruppe (Freizeitsport Männer / Fitnessgymnastik) feierte auf dem Rheinradweg von Konstanz nach Hockenheim ihre Jubiläumsradtour.
Auf der 25. Fahrradtour legte die erfahrene Gruppe über 500 km zurück und fuhr vom Bodensee durch die Schweiz und Frankreich nach Hockenheim. Trotz wechselhaften Wetters mit Temperaturen um die 30°C und anhaltendem Regen meisterten Karl Brandenburger, Reinfried Kyburz, Peter Portune, Edi Roth, Heinz Scheuermann, Robert Stadler, Wolfgang Tiedtke und Manfred Werk die anspruchsvolle Strecke. Edgar Zahn, der langjährige Mitorganisator, konnte krankheitsbedingt leider nicht teilnehmen.
Der erste Vormittag der Tour begann entspannt mit einer Zugfahrt nach Konstanz, wo die Fahrräder zeitgleich mit dem HSV-Bus ankamen.
Mit dem Rad von Konstanz in den Jestetter Zipfel
Bei schönem Wetter führte die erste Halbetappe über 61 km von Konstanz nach Schaffhausen. In Stein am Rhein überquerte die Gruppe die Rheinbrücke, an der der Bodensee endet und der Hochrhein beginnt. Ein weiteres Highlight folgte: der Rheinfall in Schaffhausen, einer der größten Wasserfälle Europas, der nach dem Hochwasser noch beeindruckender wirkte. Nach diesem imponierenden Naturschauspiel führte der Weg zum ersten Etappenziel, dem Dorf Lottstetten, das im sogenannten Jestetter Zipfel liegt und von der Grenze zur Schweiz umgeben ist.
Fotos: Der beeindruckende Rheinfall bei Schaffhausen
Idyllisch am Ufer entlang nach Bad Säckingen
Geprägt von vormittäglichem Dauerregen musste eine kleine Hügelkette überwunden werden und die Strecke wechselte kurzzeitig auf die linke Rheinseite. Bei Albbruck, mitten auf der Rheininsel, bereitete die Verpflegungscrew den Radlern wie üblich ein ausgezeichnetes Mittagessen vor. Die Pächter der „Fischerhütte am Dreispitz“ stellten ihre überdachte Terrasse zum Essen und Kleiderwechseln zur Verfügung. Mit trockener Kleidung ging es idyllisch am Ufer entlang nach Bad Säckingen, dem zweiten Etappenziel.
Foto: Mittagspause im Trockenen in der „Fischerhütte am Dreispitz“ – wo selbst das Wetter neidisch auf uns ist!
Über Basel ins südliche Elsass und in den Schwarzwald
Weiter dem Radweg folgend, erreichten sie bald die Universitätsstadt Basel mit ihrer Altstadt, dem Rathaus und dem Münster. Über die berühmte und außergewöhnliche Dreiländerbrücke ging es nun nach Frankreich. Im südlichen Elsass angekommen, folgte die Radgruppe dem Huningue-Kanal entlang des Rheins und durchquerte die Feuchtgebiete der kleinen elsässischen Camargue. Bei Bantzenheim bog man rechts zum „Grand Canal d’Alsace“ ab und übernachtete in Neuenburg im Schwarzwald.
Foto: Auch eine kurze Rast während der Etappe muss sein – schließlich brauchen selbst die härtesten Radler mal einen Happen für die moralische Unterstützung!
Dieser Abschnitt führte in die Altstadt von Colmar
Am vierten Tag war eine kurze Etappe zurück ins Elsass und dann nach Colmar geplant. Neuf-Brisach war über gute Feldwege erreichbar, die VAUBAN-Festungsanlagen sind noch fast vollständig intakt und sehenswert. Nun wurde der Rhein verlassen, und es ging in Richtung Elsässische Weinstraße. Das Tagesziel war die mittelalterliche Altstadt von Colmar, wo die Gruppe verschiedene elsässische Flammkuchen genoss. Am besten schmeckte ihnen der mit Rohmilch-Munsterkäse.
Jetzt sind alle mal auf einem Bild zu sehen – natürlich beim zünftigen Abendessen in Colmar!
Foto: Peter Portune (von links), Edi Roth, Wolfgang Tiedtke, Robert Stadtler, Manfred Werk, Heinz Scheuermann, Reinfried Kyburz und Karl Brandenburger
Weiter in die Schwesterstädte „Strasbourg und Kehl“
Die Crew setzte ihre Reise entlang des putzigen „Canal du Rhône au Rhin“ nach Strasbourg fort. Dieser wird heute hauptsächlich von Hausbooten genutzt, was die idyllische Fahrt noch angenehmer machte. Auf dem gut ausgebauten Treidelpfad spendeten jahrhundertealte Platanen bei 33°C wohltuenden Schatten. Am Ziel angekommen, erwartete sie die elsässische Hauptstadt mit ihrer lebhaften Altstadt und dem Europäischen Parlament. Über die Rheinbrücke gelangten die Radfahrer von Strasbourg in die deutsche Nachbarstadt Kehl.
Foto: Entlang der wunderschönen und beruhigenden Kanäle.
Von der Kinzig durch das nördliche Elsass zur Deutschen Weinstraße
Die Gruppe radelte am Kehler Hafen und der Kinzig entlang zur Rheinfähre Greffern-Drusenheim. Im Dauerregen setzten die Radler ihre Fahrt fort und wechselten ins Elsass. Nach dem Töpferdorf Soufflenheim durchquerten sie weitere der schönsten Dörfer des Nordelsass. Bei Hunspach fanden sie am Sportgelände wieder einen überdachten Rastplatz zum Essen und Kleiderwechseln. In Wissembourg, einem attraktiven Städtchen, verabschiedeten sie sich von Frankreich und überquerten die Grenze nach Schweigen-Rechtenbach, dem Beginn der Deutschen Weinstraße. Nach dem Wechseln der nassen Kleidung und wieder trocken, konnte man im Hotel den ersten Pfälzer Riesling genießen.
Foto: Regenklamotten an und ab in die Pfützen – weiter geht’s!
Die letzte Etappe endete bei Regenschauern in Hockenheim
Nun führte die Strecke vom Rand des Pfälzerwaldes in die Rheinauen. Über die Tabakzentren Kandel und Neupotz ging es nach Sondernheim. Am Rheinradweg angekommen, genossen die Radler ihr letztes Mittagessen im „Rasthaus Ziegelei“ direkt am Fluss. Bei Germersheim überquerten sie die Rheinbrücke zurück nach Baden. Die letzte Etappe endete bei Regenschauern in Hockenheim.
Foto: Die Teilnehmer der Jubiläumstour posieren stolz vor dem Deutschen Weintor in Schweigen-Rechtenbach – und fragen sich, ob der Wein heute besser schmeckt, weil sie so tapfer geradelt sind!
Zum Schluss! Wie sagt man so schön:
“Es gibt kein schlechtes Wetter, nur unpassende Kleidung.” 24 Jahre Erfahrung zahlen sich eben aus! Die Tour verlief unfallfrei, und die erfahrene Gruppe konnte kleinere Defekte schnell beheben. Nun beginnt die Planung für die nächste Tour.